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Solidarität mit den protestierenden Landwirten

Positionspapier des Schwarzwaldvereins, Januar 2024

Der Schwarzwaldverein als Wander-, Natursport- und anerkannter Naturschutzverband mit seinen nahezu 60.000 Mitgliedern macht sich Sorgen um die regionale Versorgung mit Lebensmitteln und erklärt sich mit den aktuellen Protesten der Landwirtschaft solidarisch.

• Bauern sind die Garanten für eine sichere Versorgung mit regional erzeugten Lebensmitteln – ob Getreide, Gemüse, Obst, Milch, Fleisch, Fisch, Eier, Wein, Honig – welche ohne großen Transportaufwand und unabhängig von Unruhen oder Katastrophen in anderen Weltregionen direkt und nachhaltig zur Verfügung stehen.
• Metzgereien, Bäckereien, Mühlen und Kellereien verarbeiten und veredeln die Erzeugnisse unserer Bauern und stellen zusammen die Grundversorgung mit Lebensmitteln sicher.
• Bauern stehen für den Erhalt der Kulturlandschaft im Schwarzwald und im ganzen Land. Ohne aktive Bewirtschaftung der Weiden, Wiesen, Äcker und Weinberge, welche von den Bauern gewährleistet wird, würden wir die wertvolle offene Kulturlandschaft verlieren. Hierauf ist auch bei der geplanten Novellierung des Bundeswaldgesetzes besonders zu achten.
• Bauern bewirtschaften einen Großteil der Plenterwälder im mittleren Schwarzwald, einer besonders naturnahen und typischen Waldform mit der Weißtanne als Hauptbaumart.
• Bauern erhalten vielfach auch die traditionellen, landschaftsprägenden Schwarzwald-Höfe.
• Die Anliegen des Schwarzwaldvereins bei Landschaftspflege, Naturschutz, Wegemarkierung und Heimatpflege werden vielerorts seit Generationen von den Bauern unterstützt und gemeinsam umgesetzt.
• Große Teile der Naturschutzflächen im Schwarzwald, wie z. B. Weideflächen, FFH-Berg- oder Tal- Mähwiesen, können ohne Bauern nicht erhalten werden.
• In vielfacher Weise dienen Bauernhöfe und Gasthöfe als Wanderziele, Einkehrmöglichkeiten,
Übernachtungsplätze oder Erlebnisorte für Vereine, Familien- oder Wandergruppen ebenso wie für Veranstaltungen des Tourismus.
 • Bei Unwettern, egal ob Sturm, Schnee oder umgestürzten Bäumen, sind unsere Bauern mit ihren schweren Maschinen wie selbstverständlich und uneigennützig im freiwilligen Einsatz, um für die gesamte Bevölkerung und unser Land Schäden abzuwehren und Leib und Leben zu schützen – ob im Ahrtal, an der Ostsee oder bei uns im Schwarzwald.
• Oftmals sind ganze Familien in die Bewirtschaftung der Höfe und Flächen eingebunden; vielfach wird Landwirtschaft im nicht sehr einträglichen Nebenerwerb betrieben.
• Landwirte sind mit ihren Betrieben eine tragende Säule des ländlichen Raumes, sie engagieren sich in unseren Dörfern überproportional im Vereinsleben, im kulturellen Leben und in der Gemeindepolitik.

Für all diese Aspekte brauchen wir unsere Bauern und müssen diese als Konsumenten und Kunden wie auch seitens der Politik unterstützen.

Der Schwarzwaldverein fordert daher die Bundesregierung und insbesondere unsere politischen Vertreter inBerlin und Stuttgart auf, die Kürzungen der Subventionen für die Landwirtschaft zurückzunehmen, den dringend nötigen Strukturwandel zu gestalten und dem ländlichen Raum eine hohe Bedeutung zukommen zu
lassen.