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Der Schwarzwald ist Wirtschaftswald, Erholungsraum und anderes mehr!

Unterschiedliche Interessen und Vorstellungen sind mit dem Begriff “Wald” verbunden. So hat der Wald wegen seines wirtschaftlichen Nutzens bei privaten wie staatlichen Waldbesitzern einen hohen Stellenwert und wird daher unter dem Gesichtspunkt, wieviel Geld mit dem Holzverkauf verdient werden kann, betrachtet. 2023 wurden 10,4 Mio. m³ Holz in den Wäldern Baden-Württembergs eingeschlagen. Zum einen waren das 4,9 Mio. m³ mehr als im Vorjahr und zum anderen waren fast die Hälfte (47%) Schadholz (Insektenschäden, Trockenschäden). Dass dies nicht ohne massiven Maschineneinsatz möglich war, lässt sich in den Wäldern rundum beobachten.

Holz ist begehrt: als Bauholz, Brennholz, Luftreiniger, Energieträger, als CO2-Speicher, Erholungsraum und als Landschaft. Die jährlichen Holzeinschläge in Deutschland der letzten 20 Jahre liegen zwischen 62-83 Mio. m³ (ohne Rinde) (2021 83 Mio. m³, davon 60,1 Mio. m³ Schadholz). Häufigste Ursache für diese Einschläge waren Schäden durch Insekten (81,4 %) und Sturmholz (7.9%.) Die Borkenkäfer bevorzugen vor allem Fichtenbestände (39,4 Mio. m³); 62,2 Mio. m³ bestanden aus Nadelhölzern (Fichte, Tanne, Douglasie u. a.).

Der Zustand der Wälder ist für uns von größter Bedeutung: Klima, Wasserhaushalt, Luftreinigung, Bodenfruchtbarkeit, Tier- und Pflanzenwelt, Landschaftsbild, Agrar- und Infrastruktur und nicht zuletzt Erholung der Bevölkerung.

Drei Trockenjahre in Folge haben in Deutschland Waldschäden bislang nicht bekannten Ausmaßes sichtbar werden lassen. Davon sind besonders Fichten, Kiefern und nichtheimische Baumarten, vereinzelt auch Eichen und Buchen betroffen. Die Ursachen liegen nicht nur im Klimawandel, sondern ebenso im Umgang mit den Wäldern in den letzten 200 Jahren. Die vorwiegend vom Holzerlös abhängigen Erfolgsbilanzen der Forstbetriebe haben sich offensichtlich als falsche, für die Zukunft unserer Wälder schädliche Messlatte erwiesen.

Wenn von CO2-Emissionen und von den Pro-Kopf CO2-Emissionen die Rede ist, so lag 2022 dieser Wert bei 5,8 Tonnen pro Einwohner in Baden-Württemberg. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 8 Tonnen. Wollten wir die CO2-Emissionen durch Baumpflanzungen ausgleichen, so müssten pro Kopf 461 Bäume (Buchen) eingepflanzt werden. Wenn für jeden Einwohner Baden-Württembergs 461 Bäume zu pflanzen wären, müssten also 5,2 Milliarden Buchen gesetzt werden.*

*Quelle: Pressemitteilung 97/2024 des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, 26. April 2024