Ein Stück Jakobsweg vom Titisee nach Kirchzarten
Samstag, 4. Mai 2024
Titisee stellt einen idealen Ausgangspunkt für interessante Tagestouren dar. Hier begegnen wir der Jakobsmuschel, die den etwa 100 km langen Abschnitt des weltbekannten Jakobswegs nach Santiago de Compostela in Galizien (Spanien), der von Rottenburg am Neckar bis nach Thann im Elsass führt, markiert. Die Route verläuft überwiegend auf historischen Feld- und Waldwegen im Schwarzwald und bietet schöne Aussichtspunkte, abwechslungsreiche Landschaft und viele Naturdenkmäler. Der Jakobsweg im Schwarzwald ist ein Teil des europäischen Pilgerwegenetzwerks. Es gibt weitere Jakobsweg-Abzweige im Schwarzwald, wie den Kinzigtäler Jakobsweg, der sich durch das Kinzigtal und die angrenzenden Nebentäler windet, und den Neckar-Baar-Jakobusweg, der von Rottenburg am Neckar bis nach Thann im Elsass führt.
Und wir begegnen dem E1, Europäischer Fernwanderweg E1, der von Nord nach Süd durch Europa führt. Er startet am Nordkap in Norwegen und endet im Süden Italiens. In Deutschland verläuft der Weg auf einer Strecke von etwa 1.900 Kilometern von der dänischen Grenze bei Flensburg bis nach Konstanz am Bodensee.
Ein Teilstück des E1 heißt Westweg, dessen westliche Variante von Pforzheim nach Basel in großen Teilen mit der E1-Route identisch ist. Doch Titisee hat außer touristischem Spektakel auch den HW3 zu bieten. Der HW3, Main-Neckar-Rhein-Weg, verbindet den äußersten Nordosten (Wertheim am Main) mit dem Südwesten (Lörrach am Rhein) auf 454 km und ist damit der längste Fernwanderweg im Ländle. Von Wertheim bis Villingen-Schwenningen wird der Wanderweg vom Schwäbischen Albverein betreut. Im weiteren Verlauf bis Lörrach ist der Schwarzwaldverein zuständig.
Und zu guter Letzt verläuft hier die Route des Querweges Freiburg-Bodensee mit ca. 180 km Länge.
Heute sind wir zu Fünft und trotz aller wilden Wetterprognosen starten wir am Bahnhof Titisee in Richtung Hinterzarten. Auf dem Bergackerweg passieren wir die Skisprunganlage in Hinterzarten, vorbei am Spielzeugmuseum, der Kirche Maria in der Zarten mit ihrer hölzernen Zwiebelkuppel, dem Bahnhof, vorbei am Kurhaus bis zur Kreuzung Löffeltalweg/Rappeneckweg. Hier verlassen wir den Jakobsweg, der südlich und den Freiburg-Bodenseeweg, der nördlich der Bahnlinie verläuft. Hinter der Kläranlage Hinterzartens, vorbei am Bistener Wasserfall gehen wir auf einem schmalen Pfad nach Alpersbach. An der Kreuzung mit dem Wegweiser Weberhansenkreuz haben wir die Wahl, weiter die Straße nach Alpersbach ober den markierten Waldweg (Dr. Ludwig-Thoma-Weg) zum Wegweiser “Am Dr. Ganter-Weg” zu nehmen. Wir nehmen die Straße und treffen später auf den Waldweg, gelangen über den Dr.-Ganter-Weg zur Hinterwaldkopfhütte (1125 m). Schneereste auf dem Feldberg, frisches Grün in allen Richtungen und nach einer Rast steigen wir zum Hinterwaldkopf (1198 m) auf. Der Rundumblick ist berauschend.
Schon am Hinterwaldkopfsattel fiel uns die blaue Raute auf. Dieser Raute werden wir bis Kirchzarten folgen, denn wir befinden uns auf dem Zustieg von Kirchzarten zur Westwegroute auf dem Feldberg. Vorbei an der Höfener Hütte (980 m), dem Holzeck (725 m) gehen wir auf dem Sonnneckweg bis zum Giersberg (575 m). Sonne und geöffneter Biergarten der Pilgergaststätte sind wirklich einladend. Die Giersbergkapelle ist Endpunkt eines Kreuzweges.
Es folgen der letzte Abstieg nach Kirchzarten und zum Bahnhof sowie die Rückfahrt über Freiburg nach Müllheim.
Treffpunkt
Treffpunkt: Müllheim Bahnhof
Uhrzeit: Verbindung nach Anmeldung
Tourdaten
Wegstrecke: 21,8 km
Dauer: 6:30 h
Aufstieg: 528 m
Abstieg: 995 m
Schwierigkeit: schwer
Anmeldung
Wanderleitung: Karlfried Kunz
Telefon: 07631 740857
Anmeldung: bis 2.5.2024